Action

[Review] Dead by Daylight – Der kleine Horror für Zwischendurch

Hätte man mir vor ein paar Monaten noch gesagt, dass ich einmal Dead by Daylight spielen würde, hätte ich ihm vermutlich den Vogel gezeigt. Irgendwann, ich weiß nicht mehr wann, habe ich mir geschworen, mich nie an ein Horror-Spiel zu wagen. Doch dann kam Dead by Daylight und ich konnte nicht anders, als meine Nase neugierig über die Schulter meines Partners zu schieben, um zu sehen, warum er eigentlich so schreit.


Dead by Daylight

Genre: Survival, Horror, Indie, Multiplayer
Plattform: PC [Steam], PlayStation 4, Xbox One
Erscheinungsdatum: 14. November 2016
Entwickler: Behaviour Interactive Inc.
Publisher: Starbreeze Publishing AB
Sprache: Deutsch [Schrift], Englisch [Schrift], etc.
Preis: 19,99€ [PC], 29,99€ [Konsole]

Hier geht’s zum Spiel…


Der Zorn der Entität

Wir schreiben das Jahr 1956. In der kleinen Stadt Weeks kommt es über das Jahr verteilt zunehmend zu Vermisstenmeldungen – und doch wurde nicht einer der 364 Verschwundenen tot oder lebendig wieder aufgefunden; auch ihre Leichen nicht. Als sich der Journalist Benedict Baker aufmacht, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, kann er nicht ahnen, welches Grauen ihn erwartet. Hinweise führen ihn zum verlassenen MacMillen Estate, einer Metallverabeitungsfabrik der Reichen MacMillen-Familie. Bei dem Versuch, sich zu Fuß dem Gelände zu nähern, verliert der Journalist überraschend die Orientierung und erwacht in einem unbekannten, düsteren Wald. Erfüllt ist von einer bösartigen Präsenz kennt dieser Ort weder Tag noch Nacht. Für ihn gibt es kein Entkommen mehr. Wieder und wieder wird er von einem humanoiden Wesen bis zur Erbarmungslosigkeit gejagt, erschlagen, an einen Fleischerhaken aufgehängt und einer bösen Entität geopfert, die nach dem Fleisch und den Seelen ihrer Opfer giert. Ein endloses Spiel um Leben und Tod entbrennt, ein niemals enden wollender Zyklus, in dem die Überlebenden Tag für Tag und Nacht für Nacht um ihr Leben kämpfen. Und wir sind einer von ihnen.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios

Der Kampf um den Tod

Zusammen mit 3 anderen Überlebenden bzw. Spielern werden wir in einer uns unbekannten, zufällig generierten Arena ausgesetzt. Ziel ist es, schnellstmöglich 5 der 7 auf dem Gelände verteilten Generatoren zu reparieren, um den Strom wieder anzuschalten und damit die Ausgänge zu reaktivieren, die sonst fest verschlossen in der Dunkelheit verborgen liegen. Doch es ist nicht so einfach, wie es sich zunächst anhört. Jeder Generator braucht eine ganze Weile, um wieder vollständig wiederhergestellt zu werden – und es werden regelmäßig Skillchecks abgefragt, die unseren Reparaturfortschritt entweder unterstützen oder korrumpieren. Bei einem Skillcheck ertönt ein kurzer Warnton, dann erscheint ein Rad in der Bildschirmmitte, auf dem ein weißer Cursor rotiert. Es gibt eine weiß umrandete Fläche und eine weiß ausgefüllte Fläche auf dem Rad: Schaffen wir es, rechtzeitig Leertaste zu drücken, wenn sich der Cursor innerhalb der umrandeten Fläche befindet, haben wir den Skillcheck geschafft. Schaffen wir es, in der kleinen ausgefüllten Fläche Leertaste zu drücken, haben wir einen kritischen Erfolg geschafft und erhalten einen Boost auf unsere Reparaturleiste. Schaffen wir es nicht, eine der beiden Flächen zu treffen, explodiert der Generator und wir werden in unserem Reparaturfortschritt zurückgeworfen – schlimmer noch: Etwas bzw. jemand wird auf uns aufmerksam.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios

Der Entitus, die böse Gottheit, unter deren Bann wir uns befinden, ist zwar grauenerweckend und gierig, doch sie selbst ist nicht in der Lage, uns zu fangen und zu töten. Zu diesem Zweck schickt er einen Diener, einen Killer, dessen Aufgabe es ist, uns an der Flucht zu hindern und uns als Opfergabe an die böse Gottheit zu verfüttern. Das spannende an diesem scheinbar übermächtigen Gegner ist, dass der Killer ebenfalls von einem anderen Spieler gespielt wird. Damit besitzt der Diener des Entitus nicht nur eine menschliche Intelligenz, sondern auch menschliche Fehler, die ein Bot auf diese Weise nicht emulieren könnte. Die Aufgabe des Killers scheint zunächst einfach: Töte sie alle. Doch jeder, der schon mal Killer gespielt hat weiß, dass das gar nicht so einfach zu bewältigen ist. Zwar ist man den Überlebenden an Geschwindigkeit und übernatürlichen Fähigkeiten überlegen, doch anders als sie ist man allein auf sich gestellt und hat – statt der 3rd-Person-Ansicht der Überlebenden – mit der Ego-Perspektive ein schmerzhaft eingeschränktes Sichtfeld. Letzteres garantiert den vier gegnerischen Spielern zumindest eine Chance, zu entkommen, wenn sie vom Killer verfolgt werden. Wie nah der Killer einem Überlebenden ist, wird dem Überlebenden durch ein stetig lauter werdendes Herzklopfen signalisiert, das ihm erleichtern soll, abzuschätzen, wie nah der Feind wirklich ist. Der Killer hat es dagegen schwerer: Er sieht oder hört seine Opfer nicht (es sei denn sie machen Krach), kann aber einer Schrammen-Spur folgen, die sie hinterlassen, wenn sie sprinten.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios


Wie ein Lamm zur Schlachtbank

Haben wir als Killer einen Überlebenden entdeckt, liegt es an uns, ihn mit unserer Primärwaffe zu Fall zu bringen. Je nach dem, welchen der 10 verfügbaren Killer wir spielen, variieren auch die Waffen und Fertigkeiten, mit denen wir den Überlebenden an den Kragen wollen. Wenn wir es schaffen, jemanden mit unserer Primärwaffe zu erwischen, fügen wir ihm eine tiefe, blutende Wunde zu, doch kann er damit noch in normaler Geschwindigkeit weiter vor uns fliehen. Ein blutender Gegner hinterlässt allerdings eine verräterische Blutspur und gibt keuchende Laute von sich, die von einem aufmerksamen Killer leichter wahrgenommen werden, wenn er sich in der Nähe aufhält. Außerdem benötigt ein blutender Spieler nur noch einen weiteren Schlag mit der Primärwaffe des Killers, um ’sterbend‘ zu Boden zu gehen. In diesem Stadium beginnt der Überlebende stetig Blut zu verlieren, bis er schließlich elendig verendet, sollte er nicht von einem anderen Spieler rechtzeitig und ausreichend geheilt werden. Das Heilen eines anderen Spielers dauert jedoch, ebenso wie das Reparieren von Generatoren, eine gewisse Zeit und es wird in der Regel mindestens ein Skillcheck nötig. Schafft man diesen nicht, schreit der Patient laut auf und macht den Killer auf sich aufmerksam. Wenn ein sterbender Spieler geheilt wird, verfällt er zurück in den blutenden Zustand – auch dieser Zustand kann von einem anderen Überlebenden geheilt werden. Teamwork ist also dringend erforderlich!

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios

Liegt ein Überlebender im Sterben, kann und wird er vom Killer über die Schulter geworfen, um schließlich an einem der gierigen Fleischerhaken des Entitus aufgehängt zu werden. Je länger er dort hängt, desto mehr Blut (Leben, dargestellt in der Lebensleiste) verliert der Überlebende mit der Zeit und der Entitus wird sich langsam über ihm manifestieren, um ihn als Opfergabe entgegen zu nehmen, sollte sein Leben auf Null fallen. Hat der Verlust seiner Lebensleiste die Hälfte erreicht, wird der Entitus zuschlagen und versuchen, den Überlebenden zu töten. Mit dem wiederholten, stetigen Drücken der Leertaste, kann ein Überlebender dies zwar nicht vollends verhindern, aber herauszögern, um seinen Mitspielern Zeit zu verschaffen, ihn vom Haken zu holen. Wenn man es nicht schafft, den schnellen Rhythmus des Leertaste Drückens durchzuhalten oder die anderen Spieler es nicht schaffen, den kämpfenden Teamkollegen vom Haken zu holen, wird dieser Opfer der Entität. Überlebende können aber auch nicht unbegrenzt an den Haken gehängt werden: Wird er ein zweites Mal aufgehängt, muss er sofort gegen die gierige Entität kämpfen, wird er ein drittes Mal aufgehängt, stirbt er sofort und wird zum Opfer. In diesem Fall fehlt den restlichen Überlebenden nicht nur ein Mitspieler, es wird auch zusehends schwerer, alle benötigten Generatoren zu reparieren. Je weniger Überlebende im Spiel sind, desto schwieriger wird es also für sie, zu entkommen. Ist nur noch ein Überlebender in der Arena übrig, hat dieser zwei Möglichkeiten: Entweder durch einen der Ausgänge zu entkommen (Einen Ausgang zu öffnen dauert einige Zeit) oder die Luke im Boden zu suchen, die sich nur in diesem speziellen Fall öffnet. Sie führt direkt in die Freiheit.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios


Gaben, die das Leben leichter machen

So viel zu den Grundprinzipien des Spiels. Diese bleiben immer gleich, denn mehrere Spielmodi gibt es in Dead by Daylight leider nicht. Stattdessen wird eine gewisse Varianz im Gameplay durch verschiedene passive Erweiterungen eines jeweiligen Charakters (egal ob Survivor oder Killer) erlangt. Die einer Skillung am nächsten kommende Mechanik ist das sogenannte Blutnetz. Je nach dem, wie wir uns in unserer jeweiligen Rolle in einem einzelnen Match anstellen, erhalten wir sogenannte Blutpunkte. Überlebt man als Survivor eine Runde, erhält man beispielsweise 5000 Blutpunkte. Weitere gibt es beispielsweise für das quantitative Helfen anderer Spieler, das Reparieren von Generatoren oder für besonders waghalsige Manöver und lange Verfolgungsjagden mit dem Killer. Dieser erhält Blutpunkte für das Aufhängen und Töten der Überlebenden, das zerstören von Generatoren, das lange Durchhalten von Verfolgungsjagden, etc. Am meisten Punkte erhält ein Killer logischerweise dann, wenn er es schafft, alle 4 Überlebenden zu opfern. Die Blutpunkte, die man in beiden Fällen als Belohnung erhält kann (und sollte) man dann in das Blutnetz investieren.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios

Im Blutnetz entscheidet man selbst, welche Dinge man als nächstes freischalten möchte. Enthalten sind beispielsweise Perks, also passive Fähigkeiten, Gegenstände, Gegenständsverbesserungen oder  Opfergaben. Diese werden gleich noch wichtig. Hat man ein Blutnetz voll ausgeskillt, steigt man im Level auf und erhält ein neues Blutnetz mit neuen Freischaltmöglichkeiten. Wichtig ist, dass jeder Charakter sein individuelles Blutnetz besitzt, das sich vielleicht in bestimmten Dingen mit denen anderer Charaktere überscheidet (alle Charaktere erhalten bspw. irgendwann im Spiel eine Taschenlampe), trotzdem aber variiert. Manche Blutnetze erhalten aber auch für den jeweiligen Charakter exklusive Freischaltmöglichkeiten, was den Anreiz gibt, alle Charaktere einmal auszuprobieren. Diesen Anreiz erhält man übrigens auch über die täglich wechselnden Dailies, für die man zusätzlich einen riesigen Batzen Blutpunkte abstauben kann, wenn man sie erfüllt. Da es jedoch in der Natur der Sache liegt, dass es weniger Spieler gibt, die gerne die Rolle des Killers übernehmen, sind die meisten Dailies Killer-exklusiv, damit es für jedes Team von Überlebenden auch einen Spieler gibt, der die Gegnerrolle übernimmt. Trotzdem wird man bald versuchen, alle Dailies zu erfüllen, denn gerade in den ersten Leveln, wenn man das Spiel noch nicht ganz begriffen hat, geht ein Stufenaufstieg quälend langsam voran. Auch erhält man gerade anfangs keine wirklich nützlichen Gegenstände und nur eine sehr begrenzte Anzahl an Perks, die einem das Leben als Einsteiger irgendwie erleichtern könnten.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios

Perks sind sozusagen die passiven Fähigkeiten eines Charakters. Zu Beginn wird man nur einen einzigen pro Spiel ausrüsten können, mit steigendem Charakterlevel werden jedoch bis zu vier Perk-Slots freigeschaltet. Ähnlich wie beim Blutnetz gibt es hier sowohl universelle als auch exklusive Perks für die einzelnen Charaktere. Feng Min besitzt beispielsweise die praktische Fähigkeit „Technikerin“, mit der Generatoren mit einer 30-prozentigen Chance nicht explodieren, wenn man einen Skillcheck nicht schafft. Andere Charaktere können diesen Skill für eine begrenzte Zeit am Schrein der Geheimnisse mit Scherben kaufen und lernen, die im Schrein enthaltenen Fähigkeiten wechseln jedoch regelmäßig. Scherben sind neben Blutpunkten eine eigene, weniger gut zu farmende Währung. Am Ende jeder Runde erhält man Scherben basierend auf der Spielzeit, maximal 10 pro Spiel. Es dauert also äußerst lange, einen exklusiven Perk im Schrein für andere Charaktere freizuschalten.

Gegenstände sind während des Spiels in der Regel äußerst hilfreich. So lässt sich der Killer mithilfe einer Taschenlampe blenden, ein Verbündeter (oder man selbst) mit dem Erste-Hilfe-Koffer schneller heilen oder ein Generator mit dem Werkzeugkasten schneller reparieren. Alle diese Dinge haben jedoch nur begrenzte Aufladungen und werden nach Verbrauch dieser unbrauchbar. Im Blutnetz lassen sich daher hilfreiche Gegenstandsverbesserungen erstehen, die entweder die Aufladungen der Gegenstände erhöhen oder ihre Effektivität steigern. Aber Vorsicht! Wird man vom Killer niedergeschlagen und aufgehoben, lässt der Charakter seinen Gegenstand sofort an Ort und Stelle fallen und er geht für kommende Spiele verloren (es sei denn man kann ihn wieder aufheben). Auf eine ähnliche Weise können in Truhen gefundene Gegenstände ins allgemeine Inventar übergehen, wenn man es schafft, mit dem Gegenstand in der Hand aus der Arena zu entkommen.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios

Zu guter Letzt gibt es sogenannte Opfergaben, die als einmalige Buffs nur für die jeweilige Runde gelten, in der sie verwendet werden. Die Opfergaben werden vor Beginn der Runde verbrannt und damit aktiviert – und verlassen so unser Inventar. Es sollte also gut überlegt sein, wann und für welche Runde wir welche Opfergabe verwenden wollen. Opfergaben schaden in der Regel dem Killer oder helfen dem Team, schneller und mehr Blutpunkte für die Runde zu bekommen. Killer erhalten sogenannte Flüche, die den Überlebenden das Leben zur Hölle machen können.

Wo wir auch schon beim Matchmaking wären. Während meiner gesamten Spielzeit fiel mir das schlechte Matchmaking ganz besonders stark auf. Gerade als Einsteiger und Jungspund erhält man am Anfang nur sehr langsam Blutpunkte für Gegenstände, Perks oder Opfergaben. Oft steht man deshalb ganz schutzlos dar, während der viel zu starke Gegner unfaire Perks besitzt, die Überlebende in einem gewissen Radius für den Killer aufdecken oder es möglich machen, Überlebende mit nur einem Hieb (statt zwei) in den sterbenden Zustand zu versetzen. Oder Flüche, die die Reparatur der Generatoren wesentlich verlangsamen. Von Fairness darf man bei Killer Freddy Krueger (der Alptraum) übrigens gar nicht erst reden: Dieser ist nur per DLC verfügbar und ein wahnsinnig schwerer Gegner. Er ist komplett unsichtbar, kann Überlebende in Schlaf versetzen, die daraufhin handlungsunfähig werden, und ist nur für die Schlafenden sichtbar. Statt eines bumpernden Herzschlags hört der Überlebende eine summende Kinderstimme. Den Überlebenden wird das Spiel auf jeden Fall nicht zu einfach gemacht.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios


Es scheitert an der Technik

Dead by Daylight macht wahnsinnig viel Spaß. Im Grunde ist es sogar geradezu süchtig machend. Vorausgesetzt man schafft es überhaupt, ein Match zu starten. Manchmal fliegt man während des Matchmakings einfach zurück ins Hauptmenü und verlässt dabei automatisch die Party, in der man gerade noch steckte. Manchmal fliegt die Party geschlossen aus der Party, wenn ein neuer Spieler joinen will. Dies kann man umständlich durch das Ändern der Download-Region auf Steam umgehen. Nach einem abschlossenen Match muss die Gruppe immer neu erstellt werden, anstatt zurück in eine gemeinsame Lobby zurückgeführt zu werden, wie es in anderen Multiplayer-Spielen gleich von Anfang an der Fall ist. Auf diese Weise braucht es zum Teil 15 bis 20 Minuten, ehe ein Match zustande kommt, unklar, ob es sich um einen Fehler des Spiels oder aber bloß um einen nervigen Random handelt, der kurz vor Spielstart noch die Gruppe verlässt.

Auch wenn Dead by Daylight grafisch gesehen äußerst hübsch anzusehen ist (besonders für ein Indie-Spiel), steckt der Teufel dennoch im Detail. Da die Karte bei jedem Match zufällig generiert wird, ist der Aufbau der Arena nicht immer ganz fehlerlos. Manchmal begegnen einem Bäume oder Felsen, die aussehen, als könne man locker zwischen ihnen hindurchgehen, sich dann jedoch als unsichtbare Mauer entpuppen. So etwas kann gerade während Verfolgungsjagden fatal ausgehen. In manchen Fällen ist es sogar möglich, aus der Karte hinaus zu glitchen – man wird dann einfach zufällig auf der Karte zurückgesetzt. Grafik-Bugs lassen die Kleidung eines Überlebenden an einer Pixelgrafik festhängen und machen den Spieler somit für alle anderen auf Meilen entfernt sichtbar. Einige Bugs sind verzeihlich – andere sind Gewinn entscheidend. So sollte es eigentlich nicht sein.

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© Behaviour Interactive Inc., Starbreeze Studios


Wertung

Dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich bei Dead by Daylight um einen Indie-Titel handelt. Für ein Spiel, dass mit relativ wenig Budget startete und letztlich so viele Spieler bei der Stange halten konnte, sind die paar Fehler, die noch enthalten sind, zwar nervig, jedoch durchaus verzeihlich. Es wird viel daran gesetzt, das Spiel häufig zu patchen und zu fixen, es kommt immer wieder neuer DLC-Inhalt, der die Spielerfahrung erweitert und ausbaut. Ich als Neuling und Skeptikerin der Horror-Welt konnte mich in Dead by Daylight recht schnell zurechtfinden. Das Gameplay ist wahnsinnig spaßig und nervenaufreibend zugleich, der Schwierigkeitsgrad hoch und die Tatsache, dass Teamwork für das allgemeine Überleben so derart wichtig ist, ein großer Pluspunkt. Ego-Trips sind nur für den Killer eine Option, denn wenn die Überlebenden sich nicht gegenseitig am Leben erhalten, ist das Spiel schon so gut wie verloren. Die düstere Stimmung sorgt für einen gesunden Nervenkitzel, ohne dabei zartbesaitete Spieler zu sehr zu verschrecken. Und auch wenn das Spiel in seinen Grundzügen eigentlich immer gleich abläuft, werden durch die unterschiedlichen Killer, Perks, Gegenstände und Opfergaben immer wieder neue Szenarios erschaffen, die für die Spieler unterschiedlich günstig oder ungünstig verlaufen können. Dead by Daylight ist meiner Meinung nach eines der besten Multiplayer-Spiele, die ich in den vergangenen Jahren spielen durfte.


Wertung: 92%

METACRITIC: 71%

+ 10 unterschiedliche Killer, 11 unterschiedliche Survivors
+ Killer mit menschlicher (Spieler-)Intelligenz reizvoll
+ spaßiges, süchtigmachendes Gameplay
+ Teamwork für die Überlebenden Gewinn entscheidend!
+ düstere Atmosphäre (Soundtrack, Design) sorgt für Nervenkitzel


– Verbindungsprobleme
– Grafikbugs
– Langsamer Spielfortschritt für Anfänger
– z.T. unfaires Matchmaking

 

 

Ich danke dem Team von STARBREEZE STUDIOS für die Möglichkeit, Dead by Daylight offiziell testen zu dürfen!

 

 

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