Wenn du beim Online-Zocken plötzlich seltsame Lags bemerkst – wenn andere Spieler unkontrolliert auftauchen und verschwinden oder herumspringen -, könnte es sein, dass dein Ping zu hoch ist. Mit dem Wörtchen „Ping“ ist die Messung deiner Verbindungsgeschwindigkeit gemeint – auch unter dem Begriff „Latenz“ bekannt.

Ein hoher Ping kann ganz schön nerven. Aber du kannst etwas dagegen tun!
Wer glaubt, eine schnelle Internetverbindung baue allein auf einer guten Upload- und einer guten Download-Rate auf, der liegt nicht ganz richtig: Auch der Ping, also die Reaktionszeit der Verbindung, ist wesentlich. Wenn der Ping, also die Reaktionszeit, über 98 Millisekunden beträgt, beschreibt dies die Geschwindigkeit, mit der dein Computer auf eine Anfrage reagiert. Es versteht sich also von selbst, dass der Ping so niedrig wie möglich sein sollte. Viele Online-Games wie beispielsweise Overwatch oder League of Legends zeigen automatisch deinen Ping – und manchmal auch den der anderen Spieler – an. Mit einem Ping von über 300 Millisekunden wirst du auf jeden Fall Probleme haben, dein Spiel ohne Verzögerungen zu genießen. Gerade bei Spielen, in denen Position und Timing unabdingbar sind, bedeutet das in der Regel nichts Gutes.
Behalte deinen Ping im Auge
Um deinen Ping im Auge zu behalten kannst du entweder die Anzeige des jeweiligen Spiels nutzen, das du gerade spielst, oder du verwendest einen der unzähligen praktischen Speed-Tests, die es dort draußen im Internet gibt. Ich persönlich schwöre auf den Verbindungstest von WieIstMeineIp.at, einfach weil die Seite so viele unterschiedliche Möglichkeiten bietet, alles genauestens (auch über mehrere Messungen hinweg) zu tracken. Alle Messungen von unter 20 Millisekunden gelten als besonders gut – alles über 150 Millisekunden kann und sollte als Lag verstanden werden. Selbst der schnellste Gaming-PC wird mit einem hohen Ping zum virtuellen Toaster, was wiederum zur Unspielbarkeit führen kann.
So reduzierst du deinen Ping
Leider gibt es (noch) keine einfache One-Click-Lösung, um einen erhöhten Ping wieder in gesunde Gefilde zurückzutreiben. Vielmehr muss man von einem Zusammenspiel mehrer Faktoren ausgehen, die dafür sorgen, dass die Reaktionsgeschwindigkeit im Sumpf feststeckt. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als nach dem berühmten „Trial & Error“-Prinzip vorzugehen. Dabei kannst du folgende Schrittfolge beachten:
#1 – Schließe alle überschüssigen Fenster und Programme
Schließe alles, was du gerade nicht brauchst, und überprüfe, ob nicht gerade irgendwo ein Download läuft, der deine Download-Rate in den Keller gehen lässt. Dies ist die einfachste und vor allem schnellste Lösung, die auf ein positives Ergebnis hoffen lässt.
#2 – Überprüfe, ob andere Mitglieder deines Haushalts an deiner Bandbreite zehren
Wenn mehrere Nutzer dieselbe Wlan-Verbindung verwenden, kann das die Geschwindigkeit drosseln: Sowohl Netflix in Full-HD als auch das Spielen von Online-Games kostet eine Menge Bandbreite und je mehr Geräte die selbe Verbindung verwenden, desto höher wird der Ping für jeden einzelnen sein.

Zu viele Nutzer verderben die Bandbreite!
#3 – Versuche, näher an den Router zu kommen
Wenn du dann noch immer Lags hast, kannst du noch versuchen, mit deinem Laptop (oder mit einem anderen Gerät) näher an den Router heranzukommen. Am besten ist es jedoch, wenn du deinen Computer mit einem Ethernet Kabel direkt an den Router anschließt. Damit umgehst du jedes andere Problem, das durch eine WiFi-Verbindung entstehen könnte (wie beispielsweise eine schwache Verbindung) und die Latenz des Internet-Verbindung beeinträchtigen könnte.
#4 – Starte deinen Router neu
Ich weiß, ich weiß: Der Satz „Haben Sie das Gerät schon neu gestartet?“ ist in der IT-Welt ein längst inflationär gebraucht, aber seien wir ehrlich – es ist nun mal in vielerlei Fällen die einzig brauchbare Lösung. Achte besonders darauf, das Netzkabel des Routers zu entfernen und eine Minute zu warten, bevor du es wieder einsteckst. Wenn du sowohl ein Modem als auch einen Router verwendest, nimm beides für kurze Zeit vom Netz. So einfach und doch so effektiv.
#5 – Erwäge, einen neuen Router zu kaufen
Wenn du zu denjenigen gehörst, die einen geliehenen Router von ihrem Internet Provider benutzen, holst du wahrscheinlich sowieso nicht das beste aus deiner Internetverbindung raus. Manchmal hilft es, sich einen besseren Router zuzulegen, um die Internetgeschwindigkeit voll auszukosten – und vielleicht sogar die Reichweite zu erhöhen.
#6 – Frage deinen Internet Provider um Hilfe
Wenn das alles nichts gebracht hat, bleibt eigentlich nur noch eine Sache, die du tun kannst: Frage im Servicecenter deines Internetproviders um Hilfe. Diese sind meistens in der Lage, Probleme schon aus der Ferne zu erkennen und zu fixen. Und wenn sie dir trotz alledem immer noch nicht helfen können, wird es vielleicht langsam Zeit, den Internet Provider zu wechseln – oder vielleicht gleich ganz umzuziehen (Tipp: Auf dem Land ist die Internetverbindung meistens schlechter als im städtischen Gebiet).
Ich weiß, wie frustrierend Probleme mit der Latenz auf Dauer sein können und verstehe, dass die hier aufgeführten Lösungen auf den ersten Blick entmutigend wirken. Andererseits sind die meisten Latenzspitzen auch recht leicht aus der Welt zu schaffen, was eigentlich erleichternd sein sollte.
(Quelle)
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